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Wie du gleichzeitig deine Muskeln und deinen Geist trainieren kannst.



Gesünder, glücklicher, freundlicher...

Dass Meditation und Achtsamkeit unzählige positive Effekte hat, wird dieser Tage durch immer mehr wissenschaftliche Studien belegt. Auch wenn wir daraus keine zu große Erwartungshaltung ableiten sollten, die es uns letztendlich erschwert in einem meditativen Zustand zu gelangen, so können wir uns doch an den vielen absichtslos erreichten positiven Nebenwirkungen der Meditation erfreuen. Wir werden gesünder, glücklicher, klüger und freundlicher. Auch die Erkenntnis, dass man nicht nur den Körper, sondern auch seinen Geist regelmäßig trainieren sollte, hat sich mittlerweile in weiten Teilen der Gesellschaft durchgesetzt. Ich weiß noch, dass Headspace, die wohl erfolgreichste Meditations-App überhaupt, in ihren ersten Jahren mit dem Slogan “The gym for your mind” warb.


Körper und Geist im Einklang

Was würde also näher liegen, als diesen Anspruch tatsächlich in die Fitnessstudios zu tragen und die Meditation mit dem körperlichen Workout zu kombinieren?

In modernen Gyms ist von Achtsamkeit allerdings recht wenig zu bemerken. Was man beobachten kann, sind Menschen, die abschweifen, träumen, über den Tag nachdenken und sich in den Satzpausen mit ihren Smartphones beschäftigen, meist begleitet von rasend schnellen Beats aus den Lautsprechern des Studios. Alles Dinge, die sie vom gegenwärtigen Augenblick ablenken. Der säkulare Zugang, den man spätestens seit Jon Kabat-Zinn oder Andy Puddicombe bezüglich Meditation und Achtsamkeit pflegt, ließe sich dabei leicht in das körperliche Training integrieren.


Die Verbindung auf die es ankommt

Im Prinzip muss man dabei im Fitnessstudio nichts anderes tun, was man normalerweise dort auch tut, richtet dabei aber seine Aufmerksamkeit nicht wertend auf den Körper.

Jeder, der sich ein wenig mit der Theorie der Krafttrainings beschäftigt hat, oder schon mal eine Stunde mit einem Personaltrainer gebucht hat, kennt vermutlich den vor allem von Arnold Schwarzenegger geprägten Begriff der “Mind-Muscle-Connection”, also dem bewussten mentalen Ansteuern jener Muskeln, die durch die aktuelle Übung gerade gefordert werden sollen, mit intensivem Visualisieren und Hineinspüren.


Die positiven Auswirkungen auf das Muskelwachstum dieser mentalen Haltung gelten als erwiesen, ebenso wie die Steigerung der im Alltag sehr nützlichen allgemeinen Muskelkoordination. Gleichzeitig schulen wir durch die Fokussierung jene Fähigkeiten, die uns zu präsenten Führungskräften, oder aufmerksamen Freunden und Lebenspartnern macht.


8 Tipps um ganz neuen Fokus zu finden



  • Du kannst zum Beispiel einen Punkt wählen, der während des Workouts auf ganz natürliche Weise die Aufmerksamkeit auf sich zieht und dich auf diesen konzentrieren. Das können am Laufband die Füße sein oder, wenn du Gewichte bewegst, eben jene Muskeln, die gerade am meisten beansprucht werden. Dies ist in vielerlei Hinsicht einfacher als die gewohnte sitzende Meditation, weil der Körper und vor allem dessen Bewegung ein einnehmendes Betrachtungsobjekt ist, als etwa nur der Atem.

  • Wenn du dieses Element der Achtsamkeit deinem Training hinzufügst, kannst du dir zusätzlich ganz neue Herausforderungen stellen, vor allem wenn du deine Workout-Routine etwas langweilig empfindest: Wie viele Schritte am Laufband, oder wie viele Wiederholungen mit Gewichten kannst du machen, ohne die Aufmerksamkeit zu verlieren? Wie bei jeder Meditation wird dein Geist nach einiger Zeit abdriften. Das ist ganz normal und schließlich geht es ja keineswegs darum einen leeren Geist zu haben.

  • Wenn du also merkst, dass du anfängst über deinen Tag nachzudenken, über dein Abendessen, oder was du nach dem Training noch zu erledigen hast, dann lenke deine Aufmerksamkeit sanft und entschlossen auf deinen Körper zurück, genau auf das Hier und Jetzt des gegenwärtigen Moments.

  • Auf diese Weise trainierst du deine Aufmerksamkeit genauso wie einen Muskel, nämlich durch das wiederholte Konzentrieren nach dem unweigerlichen Loslassen. Letzten Endes ist Meditation nichts anderes als genau dieses sanfte Zurückführen der abschweifenden Gedanken.

  • Es kommt schon vor, dass man durch diese Art des Trainings in eine Art des Flows gerät, in dem man meint ewig weiter machen zu können. Dies geschieht vor allem beim Ausdauertraining. Du solltest daher diese Mentalübung unbedingt mal im Cardiobereich ausprobieren. So stellt sich dieser Zustand für mich sehr rasch ein wenn ich zum Beispiel mit halb geschlossenen Augen auf meinem Rudergerät trainiere.

  • Bleib auch in den Satzpausen und zwischen deinen einzelnen Übungen ganz bei dir und deinem Körper. Ganz egal wie laut und turbulent es in deinem Gym zugehen sollte. Schenke deinem Rundherum keine Aufmerksamkeit, oder nimm es als Gesamtheit wahr, ohne einzelne Eindrücke zu bewerten und an ihnen hängen zu bleiben. Da dies der schwierigste Teil der Übung sein kann, weil vermutlich kaum jemand auf deine spezielle Art zu trainieren Rücksicht nimmt, würde ich dir zumindest am Anfang zu Noise-Cancelling-Kopfhörern raten.

  • Solltest du zu Hause oder alleine im Freien trainieren stellt sich dir das Problem der Ablenkung durch schlechten Musikgeschmack und rücksichtslose Studio-Kunden gar nicht. Falls du dir (nicht nur wegen Corona) bereits den Luxus eines eigenen Home-Gym gegönnt hast, kannst du mit dessen Einrichtung ja auch darauf achten, ein Ambiente zu schaffen. dass es dir erleichtert mit höchster Achtsamkeit zu trainieren.

  • Übrigens: Mit Meditation vor dem Training lässt sich meiner Erfahrung nach auch die Motivation steigern, falls du mal einen Durchhänger haben solltest und die Couch beginnt eine magische Anziehungskraft auf dich auszuüben.

Welche Erfahrungen hast du bezüglich Workout und Achtsamkeit? Lass es uns in den Kommentaren wissen!

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